Trails – nützliche Informationen
Einführung
Diese Sammlung von Trails folgt dem Instinkt ihres Autors. Es ist eine persönliche Annäherung an das „Schöne“ mit einer Vision des Trails, die auf einer gewissen Vorstellung von Flüssigkeit und Eleganz des Berglaufs beruht, einer körperlichen wie geistigen Eleganz. Als Läufer/in streifen wir die Umgebung, die wir durchqueren, und saugen sie gleichzeitig in uns auf. Unser Lauf sollte nur wenige Spuren hinterlassen und das Ökosystem, das uns empfängt, nicht stören; wir müssen es respektieren; wir sind dazu eingeladen. Das sind dann außergewöhnliche Entdeckungen und eine gerechte Rückkehr zu unserer tiefen Menschlichkeit, die nur mit den Füßen auf der Erde und dem Kopf in den Sternen verwirklicht werden kann.
Der Trail ist ein Modebegriff und zieht heute die Massen an, die schon die ersten Bergläufe in den 1970er Jahren mobilisierten. Noël Tamini brachte in La course de Longue Vie (N. Tamini, 1990) diese Vision mit, „den Geist zu lüften und den Körper zu reinigen“, wohl wissend, dass „das Laufen das Wichtigste der Nebensachen ist“.
Die hier vorgeschlagenen Strecken stehen unter dem Motto „eine Schleife, ein Trail, ein Gipfel“. Das ist angesichts der unendlichen Möglichkeiten unserer Wege in gewisser Weise reduktionistisch, und es ist auch von einer gewissen Vorstellung von Leistung gefärbt, mit dem Gipfel, den man noch abhaken muss. Aber die Bedeutung des Laufs liegt nicht so sehr in den verwendeten Worten, der Ausrüstung oder der erreichten Zeit, sondern in der Handlung und der Energie, die man aufbringen muss, um sich in das Abenteuer zu stürzen und wieder zurückzukommen. Diese Worte haben natürlich eine treibende Rolle, nämlich die, die das Verlangen auslöst. Und das Verlangen resultiert zunächst aus der Liebe zur Disziplin und vielleicht vor allem aus dem Ruf nach Freiheit, der ihr zugrunde liegt. Aber dann muss man damit rechnen, unsere Berge hart zu erklimmen und die manchmal schwierigen Regeln zu akzeptieren. Das ist das Gesetz der Schwerkraft. Mögen diese Gipfelrennen also der Beginn einer langen Reihe von kleinen Glücksmomenten sein, die das Herz erfreuen! Das ist mein Wunsch für alle und jeden, eine Art lebenswichtiger Höhenflug.
Dieses Buch könnte sich an erfahrene Menschen richten, die mit dem Laufen in den Bergen vertraut sind, oder an Wanderfreunde, die sich gerne auf steile Pfade begeben, ohne die damit verbundenen Strapazen zu fürchten. Auch wenn die Sicherheit in einem schwierigen Umfeld an erster Stelle steht, wächst die Erfahrung. Zwar bleiben die Strecken anspruchsvoll, aber sie sind nicht unerreichbar für diejenigen, die sich regelmäßig auf den Asphalt begeben oder an organisierten Läufen teilnehmen. Diese Strecken sollten es ihnen ermöglichen, Verantwortung zu übernehmen und den Schritt zu diesem Gefühl der selbstbestimmten Freiheit zu wagen. Letztlich ist es ein einfacher Schritt des gesunden Menschenverstands und des Lebens. Auf jede erdenkliche Weise appellieren wir so an das Interesse von Menschen, die es gewohnt sind, in einer alpinen Umgebung zu leben, und die von der dritten Dimension, der der Gipfel, träumen.

Qualifikation der Strecken
Die von Trails au sommet bereitgestellten Informationen sind die Informationen eines Läufers, der einige Jahre an Läufen hinter sich hat, gemischt mit einer Prise Erfahrung. Diese Angaben sind nie absolut und entbinden den Autor und den Herausgeber von allen Konsequenzen, die mit dieser Art von Aktivität verbunden sind. Jeder Teilnehmer muss die Verantwortung für die Ausübung des Trailrunning in den Bergen übernehmen. Die Absicht dieses Buches ist es jedoch, mit einem Maximum an aussagekräftigen Informationen zu führen und zu helfen. Diese Informationen stammen hauptsächlich aus den topografischen Karten der Schweiz und aus den Rückmeldungen, die für jede Strecke vor Ort eingeholt wurden. Zu diesem Zweck werden die Routen in die Schwierigkeitskategorien T3 und T4 nach den offiziellen Bewertungen des Schweizer Alpenclubs eingeteilt.
- T3 entspricht einer schwierigen Bergwanderung. Sie sollten sehr trittsicher sein und über ein durchschnittliches Orientierungsvermögen mit elementarer Bergerfahrung verfügen. Einige Passagen sind exponiert mit Absturzgefahr, Schotter, instabilen Hängen ohne Weg. Wenn markiert: weiß-rot-weiß.
- T4 verläuft auf teilweise weglosen Routen, und die Hilfe der Hände kann erforderlich sein. Das Gelände ist ziemlich ausgesetzt mit grasbewachsenen oder instabilen Hängen. Sie sollten mit exponiertem Gelände vertraut sein und über eine gute Fähigkeit zur Einschätzung des Geländes und zur Orientierung sowie über alpine Erfahrung verfügen. Die Überquerung von Firn ist möglich.
Ein weiteres Element zur Qualifizierung der angebotenen Trails beruht auf dem Begriff des Anstrengungskilometers, der als „km-effort“ bezeichnet wird. Ein flacher Kilometer entspricht dann 100 m bergauf oder 300 m bergab. Die Gesamtkilometerzahl ergibt sich aus der Addition der Streckenkilometer und der umgerechneten Höhenmeter. Die angebotenen Strecken liegen im Bereich der XS- und S-Trails (französische Bewertungen), d. h. zwischen 25 und 75 km-effort. Keine Ultra-Trails, denn das würde den Rahmen, das Ziel und das Publikum ändern.
Es gibt noch einen dritten wichtigen Begriff: die Zeit. Kein Lauf wird mit einer Zeitreferenz bewertet, da diese von mehreren objektiven oder subjektiven, ja sogar nicht kontrollierbaren Faktoren abhängt (Tagesform, Anzahl der Teilnehmer/innen, Gelände, Wetter usw.). Die Anstrengungskilometer sollten es jedoch jedem ermöglichen, sich selbst einzuschätzen.

Material
Vor dem Start sollte man sich mit der richtigen Ausrüstung für jede Tour ausstatten. Diese hängt natürlich von den Wetterbedingungen und der Jahreszeit ab. Der Trail bleibt von Natur aus eine risikoreiche und autonome Aktivität.
Die Kleidung, die Sie mitnehmen sollten, ist in der Regel an die Sportart angepasst. Eine Kopfbedeckung (Mütze oder Kappe), eine Brille und ein Paar gute Handschuhe sollten nicht fehlen. Eine wasserdichte Windjacke ist selbstverständlich.
Die Ernährung ist ein weites Feld und jede/r muss sich selbst kennen lernen und ausprobieren. Es gibt keine Patentrezepte. Wir empfehlen jedoch eine Thermoskanne, sowohl im Sommer als auch im Winter.
Was die technische Ausrüstung betrifft, so bestimmen Ihre Gewohnheiten Ihre Wahl. Wir weisen jedoch ausdrücklich auf Stöcke oder kleine Steigeisen hin, je nach den Erfahrungen des Autors, der Streckenführung oder den Geländebedingungen. Es liegt an Ihnen, die Auswirkungen des aktuellen Wetters abzuschätzen.
Verlassen Sie sich bei der Orientierung nur auf Papierkarten. Mobiltelefone können sich leicht entladen, verloren gehen oder herunterfallen und sollten daher besser für Rettungszwecke verwendet werden. Ein Höhenmesser bleibt unverzichtbar, ebenso wie ein Kompass. Eine Tour ist nur dann erfolgreich, wenn sie im Vorfeld unter Berücksichtigung des Geländes, des Wetters und der Teilnehmer vorbereitet wurde (3×3-Methode). Achten Sie auf die Schreibweise mancher Orte, die von den im Gelände gefundenen Bezeichnungen abweichen kann (historische oder sogar ethnische Gründe).
Die Notfallausrüstung sollte aus einer kleinen Apotheke mit Mitteln zur schnellen Linderung von starken Schmerzen und Verbandsmaterial gegen Blutungen bestehen. Eine Schiene, wie z. B. SAM-Splint, ist von Vorteil. Natürlich sollten Sie auch Kommunikationsmittel wie ein Mobiltelefon und ein Funkgerät mitbringen, da das Mobiltelefon nicht überall Empfang hat. Eine Trillerpfeife ist ebenfalls ein hervorragendes Mittel zum Auffinden von Orten, ebenso wie eine Stirnlampe (mit Reservebatterien). Diese Aspekte nicht zu vernachlässigen, kann Leben retten. Die Alpenvereine bieten übrigens jedes Jahr zahlreiche Sicherheitskurse an: Besuchen Sie sie.


Flora und Fauna
Trailrunning ist ein Sport, bei dem man über eine lange Distanz in der Natur, im Wald, in der Ebene oder in den Bergen auf unebenen Wegen läuft. Es werden zahlreiche Lebensräume durchquert und die Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt sollten möglichst gering sein. In einigen Ruhezonen (die Wildtiere vor Störungen durch Freizeitaktivitäten schützen) oder Wildschutzgebieten (Erhaltung bestimmter Arten und ihrer Biotope) wird empfohlen, die Wege nicht zu verlassen. Wir werden uns an diese Empfehlungen halten, die die Ökosysteme erhalten, ohne unsere Aktivitäten einzuschränken. Danke für den Verstand. Vorsicht ist immer geboten und Begegnungen mit wilden Tieren sind oft besondere Momente. Manche Kontakte, z. B. mit Herdenschutzhunden, können heikler sein und erfordern oft einen Umweg, ebenso wie ungemähte Wiesen. Die Abfälle kommen in die Mülleimer und unsere Auswirkungen bleiben… minimal.